Eröffnung_Manfred_Kirschner_Freitag_28.5.
Walden Kunstausstellungen
galerie at lists.askja.de
Sa Mai 22 14:23:28 CEST 2010
Walden Kunstausstellungen
Potsdamer Straße 91
10785 Berlin
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Do. - Sa.: 15 -19h und nach Vereinbarung info at galerie-walden.de
www.galerie-walden.de
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Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung
Freitag, 28.5.2010 um 19 Uhr
Meinten Sie Video?
Manfred Kirschner
29.5. - 19.6.2010

Video bedeutet: Ich sehe.
Meinten Sie Video? Dieser Satz erscheint, wenn man das Wort in der
Internetsuchmaschine Google annähernd aber falsch ausschreibt. In
seinem neuen titelgebenden Videoportrait balanciert Manfred Kirschner
humorvoll und tragisch die Erwartungen und Konflikte an das Medium,
dramatisiert und relativiert gleichzeitig die Produktion und deren
Rezeption in der Kunst. Es scheint absurd, wenn sich der Künstler aus
seinem Video zu befreien sucht. Kann er sich innerhalb, in
performativer Weise von seiner Arbeit emanzipieren?
Bedeutet Freiheit, künstlerische Freiheit? Oder ist diese durch
Interpretation und Kunstmarkt gesetzt? Im komischen Versuch die
Bindungen und Zusammenhänge aufzulösen, erscheinen uns die Grenzen
des Kunstwerks erst deutlich spürbar und erfrischend grotesk.
Wie im Video, so bietet uns Kirschner in lustbetonten Rotwein-
Aquarellen, das Leben als Material für eine Überwindung des Problems
Kunstkomplex.
Eine weitere Arbeit: „The Karl Liebknecht Performance“ ist die
Dokumentation einer aktuellen Aktion des Künstlers am Potsdamer
Platz. 1951 wurde von Friedrich Ebert junior (DDR) ein Sockel und
Grundstein für ein Denkmal zu Ehren von Karl Liebknecht enthüllt.
Das Denkmal wurde in den folgenden 10 Jahren nicht fertig gestellt.
Es sollte Bezug nehmen auf die Antikriegsdemonstration vom 1. Mai
1916, zu der Karl Liebknecht an gleicher Stelle gegen den Krieg
aufrief, verhaftet und wegen Hochverrats verurteilt wurde. Nach dem
Ausbau der Sperranlagen stand der Denkmalssockel bis 1990 im
Grenzstreifen an der vorderen Mauer. In Folge der deutschen Einheit
und der Neuplanung des Platzes wurde der Denkmalssockel 1995 abgebaut
und im Jahr 2002 wieder aufgestellt. Das Denkmal Liebknechts ist bis
heute nicht realisiert, seine Leerstelle bildet ein wechselvolles und
historisches Phänomen im öffentlichen Raum. In seiner Aufmerksamkeit
für die Verschiebungen und dem Bedeutungswechsel gesellschaftlichen
Interesses an Kunstwerken entdeckte Manfred Kirschner den Sockel als
Teil eines öffentlichen Lapidariums. Im Video seiner Performance
ersteigt er den Sockel am 1. Mai 2010 und spricht von dort die Worte
Karl Liebknechts erneut. (MK)
„Meinten sie Video?“ Ist die erste Präsentation, des in Bremen
geboren Künstlers und Performers bei Walden. Manfred Kirschner leitet
seit 2007 auch die Galerie Crystal Ball in Berlin- Kreuzberg.
mit freundlichen Grüßen
Reinhold Gottwald
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