friendly reminder: OPENING Fr.12.11.2021 --- NOBODY WOHNT HIER NICHT MEHR --- Walden Kunstausstellungen --- EVOL, Alekos Hofstetter, Robert Sokol

Walden Kunstausstellungen galerie at lists.askja.de
Mo Nov 8 12:39:42 CET 2021


Fwd: OPENING Fr.12.11.2021 --- NOBODY WOHNT HIER NICHT MEHR --- Walden 
Kunstausstellungen --- EVOL, Alekos Hofstetter, Robert Sokol

*Nobody wohnt hier nicht mehr***

*EVOL, Alekos Hofstetter, Robert Sokol*

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*12.11. - 3.12.2021*

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*Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Freitag, den 12.11. ab 
19 Uhr*

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Alekos Hofstetter
Alekos Hofstetter, */Wolfsschlucht II/*, 2018, Acryl-Marker, Tusche, 
Permanent-Marker auf Papier



please scroll down for english version

Die Werke von EVOL, Alekos Hofstetter und Robert Sokol führen uns in der 
Ausstellung */NOBODY WOHNT HIER NICHT MEHR/* bei WALDEN zu 
unterschiedlichen künstlerischen Aussagen über die Distanz, die unsere 
Gesellschaft inzwischen zur Architektur der Moderne und ihrem 
Fortschrittsgedanken unterhält.

Das Thema des Berliner Künstlers Evol sind urbane Landschaften und 
Gebäude. Evol verwandelt rechteckige Formen wie Kartons oder große 
Betonblöcke in „Architektur“, indem er sie als Häuserfassaden gestaltet. 
Inspiriert durch die Fotografien, die Evol auf seinen Streifzügen durch 
die Stadt macht, fertigt der Künstler Sprühschablonen für seine Werke 
an: aus Kartons werden Häuserblöcke, und die grauen Strom-, bzw. 
Telekomkästen auf der Straße werden zu Plattenbauten umgewandelt. Im 
Vordergrund von Evols Schaffen steht die Frage nach der sozialen 
Konsequenz der Architektur der Moderne für unsere urbane Gegenwart. Und 
die Relevanz dieser künstlerischen Orientierung erfährt eine zusätzliche 
Aufladung durch den unaufhaltsam fortschreitenden Prozess der 
Gentrifizierung und ist von bedrückender Aktualität.

Die Bildwelt des Werkzyklus TANNHÄUSER TOR des Berliner Zeichners und 
Malers Alekos Hofstetter ist maßgeblich von der Architektur der Moderne 
beeinflusst. In seinen Zeichnungen auf Papier spielt der Prozess des 
Nachdenkens über die Begriffe der Zeit und der Erinnerung eine 
entscheidende Rolle. Er konstruiert in seinen in Mischtechnik (u.a. 
Tusche, Buntstifte und Permanent-Marker) geschaffenen Zeichnungen durch 
Überlagerung von zeichnerischen Ebenen ein neues Verhältnis von 
Architektur zu ihrer Umgebung. Alleine durch das fortschreitende 
Verschwinden der nachkriegs-modernen Architektur aus unserer Umwelt wird 
das Scheitern ihrer einstigen utopischen Versprechungen offensichtlich 
und auch die daraus resultierende Verlusterfahrung wird in Hofstetters 
Werk thematisiert.

Robert Sokol nutzt die fotografische Darstellung von Architektur, um die 
sozialen Realitäten urbaner Verhältnisse sichtbar zu machen. Er 
fotografiert seine Heimat Berlin-Neukölln, mit ihren Straßen, 
öffentlichen Plätzen, Geschäften oder Cafés. Neben seinen Fotografien, 
die Passantengruppen oder Einzelne herausgreifen, oftmals als 
Momentaufnahme, sind für ihn ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudien 
von Bedeutung.

Die Ausstellung "Nobody wohnt hier nicht mehr" setzt sich mit dem 
Verhältnis von Architektur zum Begriff des Fortschritts vor dem Horizont 
der Bildenden Kunst auseinander. Bildende Künstler_innen werden ähnlich 
wie Architekt_innen als Agenten des Fortschritts wahrgenommen. Die 
Fortschrittsmetapher wird bei der bildenden Kunst von dem Schöpferischen 
und der ästhetischen Diskursrelevanz bestimmt, wohingegen bei den 
Architekt_innen die Zurechnung eines Konstruktionsprinzips an einen 
Konstrukteur entscheidend ist. Somit garantiert der/die Architekt_in 
Kontrolle, Stabilität, Permanenz und Fortschritt in einer Welt, in der 
genau dies immer mehr unmöglich wird.
Im Sinne des Stofflichen, des Konstantseins und der zeitlichen 
Ausweitung des Architektonischen ist für den französischen Philosophen 
Jacques Derrida die Architektur die „letzte Festung der Metaphysik“, 
weil sie eine Präsenz darstellt, die nicht nur für sich steht, sondern 
sowohl für andere als auch für später. Architektur kann somit eine 
sichtbare Zumutung im Vergleich zu anderen Zumutungen sein, die 
verschwinden, sobald sie da waren.
Entscheidend ist in der Moderne die Idee, dass der Fortschritt einer 
einheitlichen Vernunft, einer Idee, einem Willen entspricht. Deswegen 
lässt sich der Begriff der Architektur als Metapher für den Bauplan 
nehmen. Und es ist deswegen nicht entscheidend, wie das Ästhetische 
aussieht, sondern dass im Ästhetischen selbst ein Konstruktionsplan 
wahrnehmbar wird.
Das Konstruktionsprinzip des Vernünftigen ist es, welches die Metapher 
des Fortschritts in der Moderne ausmacht. Und dies erklärt auch, warum 
Architekt_innen immer wieder über Dinge gefragt werden, die mit 
Architektur im engeren Sinne gar nichts zu tun haben. Man fragt sie 
danach, wie wir leben sollen.

EVOL
EVOL, */The Garden of Edena (pt.I)/*, Installation unter einem 
Feigenbaum in einem ehemaligen Gefängnishof,
LAC, Lagos, Portugal, 2019


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__*/English version/*_

In the exhibition/„Nobody wohnt hier nicht mehr//“/ at WALDEN, the works 
of EVOL, Alekos Hofstetter and Robert Sokol lead us to new artistic 
statements about the distance that our society now maintains to 
modernist architecture and its idea of progress.

The theme of the Berlin artist Evol is urban landscapes and buildings. 
Evol transforms rectangular shapes such as cardboard boxes or large 
concrete blocks into "architecture" by designing them as house facades. 
Inspired by the photographs that Evol takes on his forays through the 
city, the artist makes spray templates for his works: cardboard boxes 
become blocks of houses, and the grey electricity or telecom boxes on 
the street are converted into prefabricated buildings. At the forefront 
of Evol's work is the question of the social consequences of modernist 
architecture for our urban present. And the relevance of this artistic 
orientation is given an additional charge by the inexorably advancing 
process of gentrification and is depressingly topical.

The pictorial world of the cycle of works /TANNHÄUSER TOR/ by the Berlin 
draughtsman and painter Alekos Hofstetter is significantly influenced by 
modernist architecture. In his drawings on paper, the process of 
thinking about the concepts of time and memory plays a decisive role. In 
his drawings created in mixed media (including ink, colored pencils and 
permanent markers), he constructs a new relationship between 
architecture and its environment by superimposing graphic layers.The 
progressive disappearance of post-war modern architecture from our 
environment alone makes the failure of its former utopian promises 
obvious and the resulting experience of loss is also addressed in 
Hofstetter’s work.

Robert Sokol uses the photographic representation of architecture to 
make the social realities of urban conditions visible. He photographs 
his homeland Berlin-Neukölln, with its streets, public squares, shops or 
cafés. In addition to his photographs, which single out groups of 
passers-by or individuals, often as snapshots, essay-like sequences and 
milieu studies are also important to him.

The exhibition "Nobody no longer lives here" deals with the relationship 
between architecture and the concept of progress against the horizon of 
the visual arts. Similar to architects, visual artists are perceived as 
agents of progress. In the visual arts, the metaphor of progress is 
determined by the creative and aesthetic discourse relevance, whereas in 
the case of architects, the attribution of a construction principle to a 
designer is crucial. Thus, the architect guarantees control, stability, 
permanence and progress in a world where this is becoming increasingly 
impossible. For the French philosopher Jacques Derrida, architecture is 
the "last fortress of metaphysics" in the sense of the material, 
constantness and temporal expansion of the architectural, because it 
represents a presence that stands not only for itself, but for both 
others and later. Architecture can thus be a visible imposition compared 
to other impositions that disappear as soon as they were there. The 
decisive factor in modernity is the idea that progress corresponds to a 
unified reason, an idea, a will. That is why the concept of architecture 
can be used as a metaphor for the building plan. And it is therefore not 
decisive what the aesthetic looks like, but that a construction plan 
itself becomes perceptible in the aesthetic.

It is the construction principle of the reasonable that constitutes the 
metaphor of progress in modernity. And this also explains why architects 
are repeatedly asked about things that have nothing to do with 
architecture in the narrower sense. They are asked how we should live.


Robert Sokol

Robert Sokol, */unbetitelt/*, 2020, SW-Fotografie
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/In Rahmen von *>EDITh<,* Wand- und Schaufensterzeitungen/

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Fachbereich Kultur

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Corona-Verordnung._/*

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