friendly reminder: Fr.26.9.- Kartenrecht_Triumphzug der Metadynamik II
Walden Kunstausstellungen
galerie at lists.askja.de
Mi Sep 24 20:30:30 CEST 2014
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*Walden Kunstausstellungen*
Hufelandstraße 35
10407 Berlin
Öffnungszeiten: Do.- Sa. 15 - 19 Uhr u.n. Vereinbarung
*zur Zeit bitte nur unter***_*0160 4637320
*_ www.galerie-walden.de <http://www.galerie-walden.de/>
info at galerie-walden.de <mailto:info at galerie-walden.de>
am Volkspark Friedrichshain: Tram 4, 10 / Bus 200 / S-Greifswalderstraße
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*Triumphzug der Metadynamik II
Kartenrecht
Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 26.9. um 19 Uhr
Kartenrecht
26.9. - 18.10.2014
Kartenrechts Bedeutung für die Metapsychik!*
Kartenrecht erfordert ein völlig kontrolliertes Temperament, eine große,
verstehensbereite Toleranz für menschliche Schwächen jeder Art, seien
sie intellektuell oder moralisch, eine unendliche Geduld angesichts sich
wiederholender Enttäuschungen, einen moralischen Mut, der nicht nur das
Risiko, sondern sogar die Wahrscheinlichkeit des Mißerfolges und dazu
noch die Gefahr, den Ruf eines urteilsfähigen, ausgewogenen und gesunden
Menschen zu verlieren, auf sich nimmt. Also wird morgens eine Karte -
nur aus den Trümpfen - gezogen, ohne die Liste anzuschauen.
Simulierte Gefahrenzustände, das heißt jedes absichtliche Abweichen vom
Normalbetrieb, dürfen nur dann herbeigeführt werden, wenn sich außer den
erforderlichen Mitgliedern oder Angehörigen keine Gäste im Raum
befinden. Man kann für Aktivitäten zum Zwecke der Forschung, Ausnahmen
von den Vorschriften der Verortung zulassen, wenn bei Einhaltung der
Zweck gefährdet ist, die Ausnahmen von den Regeln beschränkt bleiben,
oder eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung
ausgeschlossen ist. Das ist die unüberbrückbare Kluft zwischen Regel und
Anwendung oder Grenzfall und Spezialfall. Da Kausalität keine
zielführende, sondern eine statistische Wahrheit ist, muß es Ausnahmen
geben, in denen Zeit und System als paradoxe Größen erscheinen, sonst
würde die Wahrheit nicht statistisch sein. Die Ausnahmen können im
Einzelfall oder allgemein zugelassen, mit Auflagen verbunden und
befristet werden.
Die generelle Suche nach Übereinstimmung ist nicht axiomatisch. Weder
sind neue Töne, noch neue Farbqualitäten, noch gar ein ganz neuer Sinn
bekannt geworden. Die Formulierung dieser relativen Resultate, das heißt
hier: der Nachweis, daß es sich hierbei um keine echten Antinomien
handelt, sondern um Schwierigkeiten, die auf einer unvollständigen
Erklärung der einzelnen Resultate beruhen, bereitet uns auch heute noch
sehr oft große Mühe. Ein Raum sollte schon ein wenig selbstkonsistent sein.
*Auszüge aus einer Ausstellungsrezension Kunstforum Bd. 223, 2013 *
Matthias Reichelt
Eine nur eintägige Präsentation einer Ausstellung wäre nicht
rezensionswürdig, würde es sich nicht um die informelle Arbeitsweise
einer Künstlergruppe namens "Kartenrecht" handeln. ... In einer Art
zeitgenössischen Version der Arte Povera arbeitet die Gruppe
kontextgebunden mit dem Material, das sie in ihrem unmittelbaren
Arbeitsgebiet vorfindet. Ob Spanplatte, Kabel, Verteilerdosen,
Luftpolsterfolie, Paketband, alte Monitore, Textilien etc., kein Stoff,
kein Gegenstand wird verschmäht und Teil der schnellen Verarbeitung
durch das Kollektiv.
Die Gruppe installiert und demontiert Kunstausstellungen und verarbeitet
überschüssiges Material zu eigenen Arbeiten, die immer zu einem
bestimmten Zeitpunkt innerhalb der offiziellen Ausstellung ...
präsentiert werden. ... Kartenrecht zeigt nur kollektiv verantwortete
Arbeiten. Zwar sind diese individuell gefertigt, durchlaufen aber
oftmals bis zur Eröffnung weitere Veränderungen durch wiederum andere
Mitglieder des Kollektivs. Schicht um Schicht kann auf diese Weise ein
Werk palimpsestartig Veränderung erfahren, weshalb jede individuelle
Zuweisung schon aus diesem Grund unmöglich ist. Die mit dem Kunstbetrieb
verbundene Eitelkeit, die jede Künstlerpersönlichkeit hoffen lässt, ins
Rampenlicht der Aufmerksamkeit und damit der Käufergunst von
Kunstagenten, Sammlern und Publikum zu gelangen, hat viele
Künstlergruppen zerstört. Dies war ein Grund für Kartenrecht, sich der
Zuweisung individueller Urheberschaft zu verweigern und alle Arbeiten
kollektiv zu verantworten, was durchaus auch als Kommentar zum
bürgerlichen Kunstbetrieb interpretiert werden kann.
Neben der Werkproduktion entscheidet die Gruppe allein, ohne
kuratorische Instanz von außen, über Installation und Ästhetik der
Präsentation. Hier setzt Kartenrecht eine kontrapunktische Note, bezieht
alle Winkel des Raums ein und gestaltet ihn als Environment. Anarchisch,
verschachtelt und ohne Anflug von elaborierten, glatten Oberflächen und
sauberem Display, so könnte das ästhetische Prinzip bei Kartenrecht
beschrieben werden. Die einzelnen Werke haben etwas Rohes, Ungehobeltes,
sind unangestrengte und ironische Setzungen, die sowohl Kunst als auch
Betrieb und Gesellschaft im Fokus haben können. Spontaneität und
Geschwindigkeit von Produktion und Installation sind grundlegende
Elemente der Kartenrecht-Ästhetik.
...Neben mehreren anderen Videos findet sich unter dem Titel
"Kartenrecht 2013 Biennale Venedig" auf Youtube ein Film, der einen
Blick auf die Arbeit des Künstlerkollektivs im Zeitraffer erlaubt. Dort
experimentiert die Gruppe mit allen Registern der Malerei und produziert
auf eine Wand aus Spanplatten ein imposantes und riesiges Gemälde, das
anschließend in Rakeltechnik ... verändert wird, um es danach weiß zu
übermalen und letztlich komplett mit Kreissägen zu demontieren. Ein Akt
valentinesker Sinnlosigkeit von Kunstschaffung und -zerstörung, die nur
noch als geraffter Film von 8:45 Minuten im virtuellen Raum zu
konsumieren ist. Überhaupt ist Kartenrecht immer wieder fasziniert von
der "Zerstörung" eigener Werke ... Schon die Übergabe einer
Einladungskarte wird von Kartenrecht mitunter zu einem performativen Akt
und vor dem Aushändigen an den Interessierten /zerknüllt/.
*Ausstellungen, Projekte*
2006 /Salon Familie Kartenrecht/, Auguststraße 69, Berlin
2007 /Salon Kartenrecht/, Auguststraße 69, Berlin
2008 /forgotten bar project/, Galerie im Regierungsviertel, Berlin
2009 /Sammlung Kartenrecht/, Kunstverein Baruth/Mark
2010 /Kartenrecht 242 plagiate/, forgotten bar,Berlin
2010 /1. Pjöngjang Biennale für zeitgenössische Kunst/, Berlin
2011 /search and destroy/, Galerie Mikael Andersen, Berlin
2011 /37 Manifestos/, Forum Factory, Berlin
2011 /Der Untergang der abendländischen Kultur/, Meinblau, Berlin
2011 /Meta Santana Voll II/, Meinblau, Berlin
2011 /AAA++ /, Galerie Patrick Ebensperger, Berlin
2011 /2. Pjöngjang Biennale für zeitgenössische Kunst/, Berlin
2011 /Jung und keine Kunst , /Alte Münze, Berlin
2012 /S. Gimmler Gedächniskapelle/, KW Halle, Berlin
2012 /artenrechtG reduziert/, WP8 e.V., Düsseldorf
2012 /timed up and go test/, Souterrain, Berlin
2012 /Kartenrecht-23:59HICDUABCD457ADHOC-EINTRITTEGAL/, 7. Berlin Biennale
2013 /Macht Kunst/, KunstHalle, Berlin
2013 /10. August oder ihr bescheidenes Lebenskonzept werden Sie sich in
den Schritt schmieren/, Archiv Kartenrecht c/o KW Berlin
2014 /Erkenntnis auf dem Sockel ohne Taschengeld? W//eises Wollen,
wildes Handeln am 31.01.//, /3. Stock, Berlin
2014 /8. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst/, Berlin
2014 /Kunst findet Sta(d)t/, Kunstförderverein Schöningen e.V.
*Bibliographie*
2009 Sammlung Kartenrecht Baruth, Katalog
2010 Traffic, Magazin
2013 Kunstforum, Bd. 223
2014 /100 Ausgabe 23
2014 Kunstforum, Bd. 228
*Filmographie (Auswahl)*
2009 Singende Säge (1:36)
2010 Snack moving (1:06)
2010 Magic Bus (7:27)
2010 CUTTER (0:33)
2010 BLAUSTRICH (0:48)
2010 LABEL (1:47)
2010 MIROO (1:06)
2010 1. Pjöngjang Biennale für zeitgenössische Kunst - Der Film (3:08)
2010 Zwergonek (3:05)
2011 2. Pjöngjang Biennale für zeitgenössische Kunst - Der Film (3:22)
2011 Kartenrecht in 3d (4:28)
2012 BB Textvortrag (1:27)
2012 Kartenrecht 7^th Berlin Biennale (0:16)
2012 mujeek (4:41)
2013 Biemale Venedig (8:44)
2013 Farbenlehre (3:58)
2014 Kernschmelze (1:52)
*Dokumentation *
2009 Kartenrecht Baruth 2009 TV (5:21)
2009 leaving Baruth (0:28)
2012 artenrechtG WP8 (2.17)
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reminder:
Karen Koltermann
Pull!
Installation mit neuen Bildern (Pull!), nicht ganz so neuen Bildern (out
of the black) und einem Video
20.09.2014 -- 21.09.2014
Samstag 19h -- Open End
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mit freundlichen Grüßen
Reinhold Gottwald
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